Bei Einschränkungen in der motorischen Funktion und anderen Bereichen bietet die Ergotherapie bewährte Methoden zur Verbesserung der Lebensqualität und der Wiederherstellung von Funktionalität. In unserer Praxis bieten wir ein breites Spektrum an ergotherapeutischen Behandlungen an, die individuell auf die Bedürfnisse unserer Patienten zugeschnitten sind. Nach einer gründlichen ergotherapeutischen Evaluation entwickeln wir einen maßgeschneiderten Behandlungsplan, der kontinuierlich überwacht und angepasst wird, um eine optimale Genesung zu gewährleisten. Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen!
Ergotherapie
Motorisch-funktionelle Behandlung (MFB)
Die motorisch-funktionelle Behandlung ist ein Gebiet der Ergotherapie. Sie dient der gezielten Behandlung von verletzungs- und krankheitsbedingten oder angeborenen motorischen Störungen bzw. Fehlfunktionen. Auch zur Therapie von deren Folgeschäden (Fähigkeitsstörungen) wird sie erfolgreich eingesetzt. Behandelt werden meist Patienten, die aufgrund von orthopädischen Erkrankungen oder Verletzungen unter Störungen der Motorik leiden und darum in ihrer Handlungs- und Bewegungsfähigkeit im Alltag oder Beruf eingeschränkt sind.
Zu den Zielen der motorisch-funktionellen Behandlung gehören:
- Erhalt bzw. Aufbau von physiologischen Funktionen,
- Vermeidung von Kontrakturen.
- Hilfe bei der Entwicklung und Verbesserung der Fein- und Grobmotorik,
- Abbau krankhafter Haltungs- und Bewegungsmuster,
- Steigerung von Mobilität, Beweglichkeit, Koordination und funktioneller Ausdauer oder
- Erlernen von Ersatzfunktionen.
Bewährt hat sich die motorisch-funktionelle Behandlung unter anderem bei:
- Wirbelsäulenerkrankungen (z. B. Morbus Bechterew),
- aktiven bzw. passiven Bewegungsstörungen (z. B. durch Morbus Parkinson, Apoplex oder Osteoporose),
- Störungen der Fein- und Grobmotorik (z. B. Dupuytrensche Kontraktur, Sudecksches Syndrom, Karpaltunnelsyndrom),
- Verletzungen der Extremitäten (Funktionsstörungen der Hände und Füße, Rehabilitation und Mobilisation nach Verbrennungen, Verätzungen oder Amputationen),
- Beckenbeschwerden und Operationen im Becken- bzw. Hüftbereich,
- Gelenk-, Weichteil- und Knochenerkrankungen (Arthritis, Arthrose, Rheuma, CRPS u. Ä.),
- Sensibilitätsstörungen und
- angeborenen Funktionsstörungen.
Zur motorisch-funktionellen Behandlung zählen spielerische, gestalterische, funktionelle und handwerkliche Therapieansätze sowie Maßnahmen zum Schutz der Gelenke und zur taktilen Sensibilisierung oder Desensibilisierung. Weitere wichtige Teile der Therapie sind das Selbsthilfetraining, die Versorgung und der Umgang mit Alltagshilfen sowie die Anpassung der häuslichen Umgebung.
Sensomotorisch-perzeptive Behandlung (SPB)
Die sensomotorisch-perzeptive Behandlung wird zur Therapie von Störungen der Wahrnehmung und Sensomotorik sowie deren Folgeschäden eingesetzt. Sie hilft auch jungen und erwachsenen Menschen mit Autismus, ADS/ADHS sowie Entwicklungs- und Verhaltensstörungen, ihren Alltag besser und entspannter zu meistern. Als komplexe und stets individuell ausgerichtete Therapiemethode hat sie meist mehrere Behandlungsziele, zum Beispiel:
- Verbesserung von Haltung, Bewegungsmustern, Gleichgewichtssinn und Koordination (Grob- und Feinmotorik bzw. Graphomotorik),
- Schulung der basalen Sinneswahrnehmung (Hören, Sehen, Fühlen), der Wahrnehmungsverarbeitung und Wahrnehmungsumsetzung,
- Training der manuellen Beweglichkeit und des Geschicks,
- Verbesserung der Handlungsplanung,
- Abbau pathologischer Bewegungsmuster bzw. Erlernen normaler, zielführender und harmonischer Bewegungen,
- Steigerung der Bewegungsgeschwindigkeit (psychomotorisches Tempo) und Bewegungsqualität,
- Therapie des Vernachlässigungsphänomens (Neglect) und weiterer Störungen des Blick- oder Sehfeldes,
- Erlernen und Anwenden von Ersatzfunktionen und therapeutischen Hilfsmitteln zur Kompensation erworbener oder angeborener Einschränkungen sowie
- Entwicklung bzw. Erhalt von Alltagsfähigkeiten (soziales Verhalten, Selbstversorgung, Handlungsfähigkeit)
Psychisch-funktionelle Behandlung (PFB)
Die psychisch-funktionelle Behandlung ist eine ergotherapeutische Maßnahme zur Steigerung und zum Erhalt der psychischen Grundleistungsfunktionen. Dazu gehören beispielsweise:
- die Motivation bzw. der innere und äußere Antrieb,
- die Ausdauer und Belastbarkeit beim Lernen, Bewegen und sozialen Interagieren,
- die grundsätzliche Selbstständigkeit, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität im Alltag,
- eine normale bzw. gesunde Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie Realitätsbezogenheit,
- die sozio-emotionalen Kompetenzen (Kommunikation, Kontaktfähigkeit, Interaktionsfähigkeit),
- die seelische Stabilität (Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Selbsteinschätzung) und
- die Kreativität beim Lösen von Problemen und beim Erarbeiten von Strategien zur Kompensation bzw. Anpassung.
Durch die psychisch-funktionelle Behandlung lassen sich Kognitions-, Willens-, Denk-, Verhaltens- und Antriebsstörungen therapieren, wie sie etwa bei frühkindlichem Autismus, neurotischen Störungen, Anfallsleiden, Demenzerkrankungen, Suchtkrankheiten bzw. Abhängigkeitssyndrom auftreten können.
Hirnleistungstraining
Von einem Hirnleistungstraining profitieren vor allem Patienten mit neuropsychologischen und kognitiven Krankheits- bzw. Störungsbildern. Dabei sind bestimmte Bereiche des Bewusstseins, der Wahrnehmung und der intellektuellen Funktionen gestört oder aus dem Gleichgewicht geraten. Ursachen dafür können sowohl angeborene als auch krankheitsbedingte Einschränkungen oder Fehlentwicklungen sein.
Menschen mit schweren Krankheiten oder nach belastenden Therapiemaßnahmen (z. B. Chemotherapie oder Bestrahlungen) bemerken oft ein Nachlassen ihrer Konzentrationsfähigkeit, Kreativität, Motivation oder Willens- und Handlungskraft. Ein Hirnleistungstraining, idealerweise verknüpft mit weiteren ergotherapeutischen, physiotherapeutischen oder psychotherapeutischen Maßnahmen, kann dabei helfen, sich den Herausforderungen des Alltags wieder besser zu stellen und die Lebensqualität zu steigern.
Auch Schlaganfallpatienten und Menschen mit Demenzerkrankungen (Alzheimer) können mit gezieltem Hirnleistungstraining ihre Selbstständigkeit und Handlungsfähigkeit verbessern bzw. länger erhalten. Die Trainings- und Übungseinheiten in der Praxis und zu Hause unterstützen auch Kinder und Jugendliche mit Lern- und Aufmerksamkeitsstörungen.